Masterseminararbeit
In der vorliegenden Arbeit geht es um das Österreichbild bei der Autorin Elfriede Jelinek in den folgenden vier ihrer kurzen essayistischen Texte, von denen jeder aus einem anderen Jahrzehnt stammt, sodass sie einen Zeitraum von den 1990ern bis zu den 2020ern abdecken:
- Die Österreicher als Herren der Toten (1992) / Wir Herren der Toten (1995)
- Österreich. Ein deutsches Märchen (2002)
- Oh, du mein Österreich! Da bist du ja wieder! (2018)
- Der Atem-Automat (2024)
Österreich ist in jedem dieser Texte ein Thema und für Jelineks Auseinandersetzung mit Österreich ist stets die Politik des Staates zentral, insbesondere die FPÖ mit ihrem Rechtspopulismus. Jelineks Auseinandersetzung mit der FPÖ führt zu einem kritischen Begriff von Österreich: Das ist die These für diese Arbeit und sie kann nach einer Analyse der Texte belegt werden, denn in jedem der vier Texte zu Österreich wird die rechtspopulistische Politik der FPÖ als ein schlechter Einfluss auf die österreichische Gesellschaft thematisiert.
Über die Texte hinweg findet eine Auseinandersetzung mit den Strategien der FPÖ statt. Im Zentrum des ältesten Textes steht Othering, im folgenden Text ist der Umgang mit Macht ein wichtiges Thema, im danach verfassten Text geht es um konkrete Beschlüsse einer Regierung mit FPÖ-Beteiligung und Beeinflussung der öffentlichen Meinung und der zuletzt erschienene Text ist schließlich eine Bearbeitung des typischen Narrativkomplexes, mit dem unter anderem die FPÖ ihre Wählerschaft ködert.
Im Laufe der Jahrzehnte reagiert Jelinek in ihren Beobachtungen zu Österreich auf politische und gesellschaftliche Entwicklungen. Diese Arbeit verfolgt demnach die Forschungsfrage: „Welche Entwicklung nimmt Jelineks Auseinandersetzung mit Österreich?“