Andreas Wilhelm Geis: Sweet Amaryllis

für den Nachwuchsworkshop 2022

Im Rahmen meines Studiums der angewandten Dramaturgie an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien, beschäftige ich mich derzeit sehr intensiv mit der szenischen Umsetzung dramaturgischen Handelns, bezugnehmend auf die Topografie eines Ortes in der Wiener Innenstadt. Ein Ort, an dem seit 23 Jahren diese dramaturgischen Handlungen tatsächlich nahezu täglich stattfinden.

Die dort entstandenen szenischen Umsetzungen folgen alle einem Narrativ zum Teil erfundener oder bereits vorhandener Texte und Geschichten. Einer der letzten Texte, die ich verwendet habe, war das Gedicht „DIES DIES DIES DIESES ENTZÜCKEN ICH KLEBE AN AN DIESER ERDE“ von Friederike Mayröcker.

Bei einer Recherche bin ich auf Elfriede Jelineks frühes Gedicht „Sweet Amaryllis“ gestossen, ein lyrischer Text der mich mit seiner – für mich ungewöhnlich zeichenhaften Sprache – nahezu sofort dazu aufgefordert hat, Bilder zu entwickeln. Vergleiche ich diese beiden Texte, so verbindet sie eine existenzielle und symbolhafte Sprache, die, obwohl zum Teil ähnliche Bilder verwendet werden, in Tempo, Rhythmus als auch in ihrem Bestreben, innerste Gefühle herauszuschreien, völlig unterschiedliche Emotionen transportieren.

„Sweet Amaryllis“ könnte für mich ein Verlassen der genannten Verortung sowie  eine dimensionale Erweiterung der szenischen sowie der ästhetischen Umsetzung bedeuten.

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