In Ihrer Nobelpreisrede Im Abseits formulierte Elfriede Jelinek das „Weg-Sein“ als das Merkmal der AutorInnenposition. Auch in zahlreichen Interviews und Essays, die zum großen Teil auch schon vor 2004 entstanden, nennt Elfriede Jelinek die Absenz, das Verschwinden als Ihr großes Ziel – in der Regel mit dem gegenteiligen Effekt. Diese Untersuchung zeigt, dass nicht nur die Präsenz durch den (scheinbaren) Versuch der Absenz gesteigert wird, sondern, dass Elfriede Jelinek selbst, aber auch die namhaftesten Jelinek-Regisseure, erkannt haben, dass dieser Mechanismus auch umgekehrt funktionieren kann: Die (fiktive) Autorin verschwindet in der übermäßigen, der vervielfachten, der überlebensgroßen Präsenz in ihren Werken bzw. in den Inszenierungen ihrer Werke. Die Autorin als „Deutungsinstanz“ geht dadurch völlig verloren. Im Zentrum der Analyse stehen dabei zwei der wichtigsten Jelinek-Regisseure: Nicolas Stemann mit der Inszenierung von Das Werk und Ulrike Maria Stuart und Einar Schleef mit Ein Sportstück.