Diplomarbeit
Die vorliegende Arbeit widmet sich der literarischen Übersetzung. Anhand des Romans Lust von Elfriede Jelinek und dessen italienischer Übersetzung von Rossana Sarchielli wird untersucht, in welcher Weise die Übersetzung literarischer Texte funktionieren kann. Die Komplexität Jelinekschen Schreibens stellt eine besondere Schwierigkeit für ÜbersetzerInnen dar; diverse Formen des Sprachspiels sowie eine spezifische Technik der Intertextualität sind die Hauptmerkmale des untersuchten Romans. Damit ist Lust von besonderem Interesse für eine fundierte Analyse der Möglichkeiten seiner Übersetzung. In einer eingehenden Werkanalyse wird gezeigt, in welcher Weise Jelineks Schreiben in einer dekonstruktivistischen Funktion steht. Es zeigt sich, dass die literarischen Verfahren der Autorin der Dekonstruktion von Mythen dienen. Der Werkanalyse folgt im zweiten Kapitel ein Überblick über diverse übersetzungstheoretische Ansätze, herausgearbeitet werden die Herangehensweisen der linguistischen und der literaturwissenschaftlichen Theorien, sowie der Translation Studies und des dekonstruktivistischen Ansatzes. Die im ersten Kapitel herausgearbeiteten literarischen Techniken Jelineks werden anhand des Romans Lust bzw. La voglia auf ihre Wirkung in der Übersetzung untersucht. Die grundlegende Fragestellung der Übersetzungsanalyse, welche den Hauptteil dieser Arbeit bildet, ist, inwieweit die Dekonstruktionsarbeit, die in Lust in äußerst radikaler Weise sprachlich durchgeführt wird, auch in der italienischen Übersetzung ein entscheidendes Merkmal bildet.