Proseminararbeit
Die Bekanntgabe der Verleihung des Nobelpreises für Literatur an Elfriede Jelinek am 7. Oktober 2004 führte weltweit zu heftigen positiven wie negativen Reaktionen. Die Polarisierungen, die die Schriftstellerin und ihr Werk bereits seit mehreren Jahrzehnten auslösen, kulminierten, wie Pia Janke in Literaturnobelpreis Elfriede Jelinek (2005) festhält, in einem medialen Hype.
Diese Arbeit untersucht als Beispiel dafür die Rezeption in Deutschland. Untersucht werden 46 Artikel aus regionalen und überregionalen Zeitungen und Magazinen, die in den ersten Tagen nach der Bekanntgabe der Verleihung veröffentlicht worden sind. Geklärt werden soll, ob die Polarisierungen thematisiert beziehungsweise von den LiteraturkritikerInnen selbst (re-)produziert werden, ob und auf welche Art und Weise ihr Werk zur Debatte steht und welche Äußerungen sich zu Jelineks spezifischem Schreibverfahren und ihrer kritischen Spracharbeit finden. Zudem wird herausgearbeitet, welche zentrale Rolle der Kontext Österreich in der deutschen Rezeption einnimmt. Abschließend werden – um auch die Gegenseite zu Wort kommen zu lassen – Jelineks Reaktionen auf die negativen Kritiken sowie ihre Erklärungen für die zum Teil problematisch verlaufende Rezeption in Deutschland präsentiert.
7.10.2013