Seminararbeit
In der vorliegenden Seminarbeit werden die Frauenfiguren, die in den beiden Romanen Die Liebhaberinnen von Elfriede Jelinek und Über Nacht von Sabine Gruber entworfen werden, hinsichtlich spezifischer zeitgeschichtlicher Aspekte vergleichend analysiert. Die Grundannahme dabei ist, dass die fiktiven Schicksale auch Aufschluss über die gesellschaftlichen Veränderungen geben können, die die ältere Generation von der jüngeren trennt. Jene Veränderungen betreffen nicht nur das Frauenbild selbst, sondern spiegeln sich auch in rechtlichen Rahmenbedingungen, etwa zum Eherecht, und in Diskursen und gesellschaftlichen Bewegungen, z.B. der Frauenrechtsbewegung und Homosexuelleninitiativen, wieder. Unter dieser Prämisse werden in der Seminararbeit die Aspekte von Körperlichkeit, Sexualität und Beziehung bei Jelinek und Gruber vergleichend betrachtet und als fiktive Realitäten betrachtet, die in engem Zusammenhang mit zeitgeschichtlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen stehen. Weiters wird auf formale Aspekte eingegangen, wie etwa einen doppelten Erzählstrang und den Erzählrahmen, der die beiden Romane auf dieser Ebene miteinander verknüpft.
2.9.2015