Bernadette Michlmayr: Von der Subjektlosigkeit der Frau. Patriarchale Machtstrukturen in Jelineks „Krankheit oder Moderne Frauen“

Seminararbeit

Im 1984 erschienenen Theaterstück Krankheit oder Moderne Frauen postuliert Jelinek, dass zwischen Männern und Frauen keine (friedliche und egalitäre) Beziehung mehr moglich sei. Nicht nur die Verortung der Frau in einer patriarchalen Gesellschaft wird detailliert reflektiert, sondern auch die Reduktion der Frau auf ihren Korper wird von Jelinek kritisch beleuchtet. Im Zuge dieser Seminararbeit sollen daher die Machtverhältnisse zwischen den Geschlechtern in Jelineks Stück Krankheit oder moderne Frauen ausführlich betrachtet und diskutiert werden. Jelineks Auffassung des stereotypen Gesellschaftsbildes von Weiblichkeit wird anhand der Darstellung der beiden Protagonistinnen Emily und Carmilla erörtert. Die Analyse der Figuren zeigt ihren Status als Objekte und lässt auf die Unmoglichkeit einer Subjektwerdung der Frau schließen. Allerdings werden auch die subversiven Praktiken Jelineks, mit denen sie verschiedenste Binaritaten im Stück dekonstruiert, erläutert. Eine potentielle Subjektwerdung der Protagonistinnen sowie deren gescheiterter Versuch, einen Gegendiskurs zu etablieren, werden adressiert. Zuletzt wird die Metapher des Vampirismus ausführlich behandelt, um so Parallelen zwischen der Subjektlosigkeit des Vampirs und jener der Frau ziehen zu können.

14.9.2015

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