Patricia Heide: Die Rhetorik des postdramatischen Raumes

Seminararbeit

Ob geographische Gegebenheiten, urbane oder ländliche Settings, topologische Kulissen, kulturelle Raumvorstellungen, familiäre und öffentliche Räume, ob Literaturräume oder performative Raumkonzepte – Jelineks Die Schutzbefohlenen bietet ein breites Spektrum an multiperspektivischen Raumkonstruktionen und an unterschiedlichen raumtheoretischen Zugängen. Wer hat Zutritt zu einem bestimmten Raum und wem wird dieser verwehrt? Unterliegen Räume und damit einhergehend auch die dort lebenden und existenten Figuren kulturellen Attributionen, gesellschaftlichen Hierarchien und Zuschreibungen? Elfriede Jelinek diskutiert diese Fragen in ihrem postdramatischen ‚Flüchtlingswerk‘ Die Schutzbefohlenen kontrovers und lässt so Aspekte der Mobilität bzw. Immobilität, der Grenzakzeptanz bzw. Grenzüberschreitung, der Inklusions- und der Exklusionsprozesse sowie Aspekte der xenophoben Stimmen und Gruppierungen relevant werden. Sie konstruiert dabei sowohl architektonische, abstrakte als auch exklusive Räume und vernetzt sie geschickt miteinander, sodass Jelinek eine eigene postdramatische Raumkonzeption entwirft, die in Analogie zu den Raumtheorien Hans-Thies Lehmanns und Erika Fischer-Lichtes betrachtet werden kann. Die Arbeit stellt zunächst deren postdramtische Raumkonzepte vor, bevor Analysen des Raumes in Die Schutzbefohlenen hinsichtlich der Architektur, der Abstraktion, der Exklusivität sowie der Intertextualität angestellt werden.

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1.6.2017