Peter Clar und Christian Schenkermayr: Theatrale Grenzgänge. Jelineks Theatertexte in Europa (Buchvorstellung)

Zielsetzung
Als vierter Band der Reihe des Elfriede Jelinek-Forschungszentrums Diskurse.Kontexte.Impulse ist im Jänner 2009 Peter Clars und Christian Schenkermayrs Untersuchung Theatrale Grenzgänge. Jelineks Theatertexte in Europa erschienen. Das Buch befasst sich mit der Rezeption von Elfriede Jelineks Theatertexten im nichtdeutschsprachigen Europa. Untersucht wird, ob und wie die Nobelpreisträgerin in den einzelnen Ländern wahrgenommen wird. Zu welchem Zeitpunkt setzt die Rezeption ein? Welches sind die bevorzugten Themen, die von RegisseurInnen, KritikerInnen und LiteraturwissenschaftlerInnen aufgegriffen werden? Welche Verlage veröffentlichen Elfriede Jelineks Theatertexte, welche Bühnen bringen sie zur Aufführung? Und welche Auswirkungen haben Ereignisse wie die erfolgreiche, in Cannes ausgezeichnete Verfilmung der Klavierspielerin oder die Verleihung des Literaturnobelpreises 2004.

Inhalt
Neben zweier Einleitungskapitel, eines zu den Übersetzungen, eines zu den Aufführungen, gibt es Kapitel mit thematischen Schwerpunktsetzungen. Wie bewerten die Rezipienten in Europa die Themenblöcke Marxismus und Gesellschaftsanalyse, Feminismus, Elfriede Jelinek und Österreich sowie die Kritik Jelineks am wachsenden Rechtspopulismus. Auch die wissenschaftliche Beschäftigung mit Jelinek in Form von Symposien und Tagungen wird in einem eigenen Kapitel untersucht. Außerdem konnten GastautorInnen aus verschiedenen europäischen Ländern gewonnen werden, die mit ihren, berufsbedingt, sehr unterschiedlichen Zugängen, interessante Blickwinkel auf das theatrale Werk Elfriede Jelineks ermöglichen: Zuzanna Augustová (Übersetzerin, Tschechien), Elisabeth Beanca Halvorsen (Übersetzerin, Norwegen), Maria Inversi (Regisseurin, Italien), Elisabeth Kargl (Literaturwissenschaftlern, Frankreich), Anna Majkiewicz (Übersetzerin, Polen), Hervé Quintin (Literaturwissenschaftler, Frankreich) und Joanna Ziemska (Übersetzerin, Polen). Ein Interview mit der schwedischen Regisseurin Melanie Mederlind bringt Einblicke in die Theaterarbeit mit Jelineks Werk. Neben den analytischen Kapiteln und Gastbeiträgen, ist aber vor allem die erste vollständige Übersetzungs- und Aufführungsdokumentation von großem Interesse und unabdingbar für all jene, die sich mit der Wirkung von Elfriede Jelineks Theatertexten in Europa auseinandersetzen.

Inhaltsverzeichnis
Einleitung