Christina F. Lammer: Lust ist. Auf der Suche nach einer weiblichen Ästhetik mit Hilfe Elfriede Jelineks „Lust“

Diplomarbeit

Viele KritikerInnen beurteilten Elfriede Jelineks feministisch ideologisches Ziel einer Antipornografie des Prosatextes Lust (1989) negativ. In der vorliegenden Arbeit wurde der Diskurs zu Lust deutschsprachiger LiteraturkritikerInnen in Tageszeitungen und Magazinen untersucht. Die Prozesse und Argumente der Rezeption hinsichtlich ästhetisch-sozialer Wertesysteme sollten geklärt werden, um aufzuzeigen wie Jelineks Versuch eines politischen Textes (miss-) verstanden wurde. Es wird erarbeitet wie Jelineks Spiel mit der weiblichen Auto-Erotik (Luce Irigaray) ein politisches Moment (Jacques Rancière) verursachen konnte, wobei die Möglichkeiten eines sprechenden weiblichen Subjekts (Gayatri Chakravorty Spivak) erfasst werden. Zudem wird kurz auf die Rezeption Ingeborg Bachmanns Malina (1971) reflektiert.
In einer komparatistischen Werkanalyse wird erstens gezeigt wie Lust mit dem von Jelinek angewiesenen Gegentext Histoire de l’œil (1928) Georges Batailles ‚kommuniziert’, zweitens wie sich der pornografische Roman Histoire d’O (1954) Pauline Réages von der Antipornografie Jelineks unterscheidet.

17.12.2013

PDF-Download der Arbeit

Informationen zu Christina F. Lammer