Diplomarbeit
Diese Arbeit geht der Frage nach, in welcher Form Michel Foucaults Theorie zum Diskurs in Jelineks Werk Anwendung findet. Dabei wird Über Tiere als Beispiel für Jelineks individuellen Stil herangezogen und analysiert. Waren ihre früheren Werke noch stark von klassischen formalen Aspekten geprägt, so sind vor allem ihre neueren Theatertexte reine Textflächen, die jegliche Angaben zu Ort, Person oder Zeit vermissen lassen. Dadurch und durch die starke Verwendung von Zitaten aus diversen Bereichen entstehen bei Jelinek Stücke, die einen Diskurs in seiner, von Foucault definierten, Weitläufigkeit und Verbindung wiedergeben. Foucault folgend sind Diskurse weite Netze, die sich in verschiedenster Weise gegenseitig berühren und beeinflussen und innerhalb derer jede Aussage seinen Platz findet und seine Position einnimmt. Es gilt zu analysieren, durch welche Mechanismen und Regulative, das Auftreten von Aussagen und die Position von sprechenden Individuen geregelt werden. Dadurch wird es möglich, einen von Regeln befreiten Diskurs zu erhalten, der Aufschluss darüber gibt, in welcher Art unser Wissen, aber auch unser Denken im Allgemeinen, strukturiert ist. Diese Arbeit zeigt nun, dass bei Jelinek genau jener freie Diskurs erreicht wird. Dies geschieht durch die ihr eigene Arbeitsweise, die nicht nur diverse Diskurse verbindet, sondern auch Sätze und Wörter zerleget, neu zusammensetzt und dadurch Verbindungen, in unserer Sprache wie unserem Denken, sichtbar macht.
13.3.2015
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