Susanne Teutsch: Das Karnevaleske in der Literatur von Elfriede Jelinek und Luisa Valenzuela

Diplomarbeit

Die Arbeit behandelt die Thematik der Funktion der karnevalesken Stimme in der Literatur. Im Zentrum steht dabei das Interesse an der kritischen Funktion von Literatur und inwiefern sie mit repressiven Zuständen umgehen und etwas zu einer Neugestaltung gesellschaftlicher Ordnung beitragen kann. Ein geeigneter Ansatz dafür ist die Theorie des Karnevals von Michail Michailowitsch Bachtin, die die Konfrontation zwischen unterschiedlichen Diskursen, die in einem Spannungsverhältnis zueinander stehen, thematisiert. Sie findet Eingang in die Literatur, wo sie als karnevaleske Stimme bestehende gesellschaftliche Ordnungen außer Kraft setzt, aufgestellte Beschränkungen überschreitet, sie auslacht und sie mit dem Ziel der Erneuerung mit ihrer unbegrenzten Vergänglichkeit konfrontiert. Sie hat ambivalenten Charakter, denn zeitgleich mit der ordnungsstörenden hat sie eine ordnungsschaffende Funktion. Die Theorien Bachtins wurden von anderen TheoretikerInnen, wie beispielsweise Julia Kristeva rege rezipiert und finden in feministischen und postmodernen Strömungen eine zeitgenössische Einbettung, die sich im Kontext von künstlerische und kritische Ansprüche verbindende Literatur lesen lässt. In diesem Zusammenhang werden anhand der Texte Raststätte oder sie machens alle (1994) von Elfriede Jelinek und Realidad nacional desde la cama (1990) der argentinischen Schriftstellerin Luisa Valenzuela die karnevalesken Schreibweisen der Autorinnen analysiert, deren Eigenschaften und Elemente herausgearbeitet und miteinander verglichen.

23.6.2014

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